- Kopp
- Kọpp 〈m. 1u; nord- u. ostdt.; umg.〉 Kopf ● sich einen \Kopp machen nachdenken, sich sorgen (um etwas od. jmdn.); sich keinen \Kopp machen sich (um etwas) nicht kümmern
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Kọpp,1) Georg von (seit 1906), katholischer Theologe, * Duderstadt 25. 7. 1837, ✝ Troppau 4. 3. 1914; wurde 1862 zum Priester geweiht, 1881 Bischof von Fulda, 1887 Fürstbischof von Breslau und 1893 Kardinal; war ab 1884 Mitglied des preußischen Staatsrates, ab 1887 des Herrenhauses. Kopp war maßgeblich an der Beilegung des Kulturkampfs beteiligt; sein Bestreben, dabei auch die staatspolitischen Interessen zu wahren, trug ihm scharfe Angriffe aus Zentrumskreisen ein. Im Gewerkschaftsstreit plädierte er gegen die Organisation von christlichen Gewerkschaften und für die Einrichtung katholischer Arbeitervereine.H. Heitzer: G. Kardinal K. u. der Gewerkschaftsstreit 1900-1914 (1983).2) Hermann Franz Moritz, Chemiker, * Hanau 30. 10. 1817, ✝ Heidelberg 20. 2. 1892; Professor in Gießen (1843-63), danach in Heidelberg; arbeitete über den Zusammenhang der physikalischen Eigenschaften (besonders Siedepunkt, Dampfdichte, spezifische Wärme) mit der Konstitution organischer Verbindungen und veröffentlichte wesentliche Beiträge zur Chemiegeschichte (u. a. »Geschichte der Chemie«, 4 Bände, 1843-47).3) Joseph Eutych, schweizerischer Historiker, * Beromünster 25. 4. 1793, ✝ Luzern 25. 10. 1866; wies anhand von Urkunden die Unhaltbarkeit der überlieferten These von der Entstehung der Eidgenossenschaft (Tellsage, Rütlischwur) nach, begründete damit die kritische Erforschung der schweizerischen Geschichte.Werk: Geschichte der eidgenössischen Bünde, 12 Bände (1845-82).4) Mila, Schauspielerin, * Wien 20. 10. 1904, ✝ Stuttgart 14. 1. 1973; nach Engagements in Stuttgart (1925-36), München und Berlin ab 1946 wieder am Staatstheater Stuttgart; mit besonderem Erfolg verkörperte sie herbe Charakterrollen.
Universal-Lexikon. 2012.